Geburtserlebnisse integrieren


Integration von Schwangerschafts- und Geburtserlebnissen

Wird ihr Baby wegen einer medizinischen Notfallsituation von Ihnen getrennt oder in ein anderes Spital verlegt, kann sich das Erlebte beim Baby und den Eltern zu einem späteren Zeitpunkt zeigen. Das Neugeborene kann frühe Schwangerschafts- oder Geburtserlebnisse durch häufiges Schreien ausdrücken (ohne medizinischen Grund) oder es zeigt sich durch Stillprobleme, Bindungsschwierigkeiten, Bauchkrämpfe, Schlafprobleme und spezifische Bewegungsmuster z.B. Überstreckung, starke Spannung im Körper, Verkrampfung der Beine und der Arme. Das Baby lässt sich kaum beruhigen und bringt die Eltern oft an die Grenzen der Erschöpfung. Der Säugling möchte seine Erlebnisse «erzählen», um seine Erfahrung zu integrieren. Das Weinen zu verstehen und mit dem zu sein, ist für viele Eltern nicht einfach.

Vielleicht möchten Sie als Mutter die Geburtserlebnisse nochmals erzählen und sich mitteilen. Oft haben Väter ebenso das Bedürfnis ihre Erfahrungen als Begleiter der Geburt mitzuteilen und zu integrieren.


Mögliche Reaktionen auf eine Unterbrechung der emotionalen Bindung

Das Baby reagiert mit häufigem Weinen, zeigt starke Spannungen im Körper, reagiert empfindlich auf Körperberührungen (Erschrecken, Zusammenziehen), ist motorisch unruhig oder auffallend passiv, der Augenkontakt fehlt oder hinterlässt den Eindruck, dass das Baby nicht richtig anwesend ist. Es kann sein, dass es der Mutter schwer- fällt, das Baby anzunehmen. „Jetzt habe ich ein gesundes Baby und kann die Nähe nicht zulassen. Bin ich eine schlechte Mutter? Bin ich nicht richtig oder stimmt bei mir etwas nicht? Warum diese Gefühle? Die Geburt war doch ganz gut und trotzdem fehlt etwas?“

Oft fühlen sich Frauen und Eltern mit diesen Fragen allein, haben Hemmungen ihre Gefühle zuzulassen oder diese mitzuteilen. Ich biete Ihnen Raum und Unterstützung, diese Gefühle mitzuteilen, zuzulassen und Möglichkeiten zu finden, um die Bindung zwischen Baby, Mutter und Vater zu vertiefen oder wieder aufzubauen. Durch die Körperarbeit verändert sich die Bindung zwischen Eltern und Baby, was eine gute Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung des Babys ist. Solche Gefühle können auch auftreten, wenn das Kind schon älter ist. Auch dann kann diese Arbeit die Bindung vertiefen, dafür ist es nie zu spät.


Quellenangabe: 
verschiedene Literaturen zum Thema prä-und perinatalen Psychologie, emotionale Bindungsförderung
Persönliches Wissen und praktische Erfahrung; Edith Travaini-Zellweger

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